ORANGE THE WORLD 2024 – IGS Kunst- und Kulturveranstaltung gegen Gewalt an Mädchen und Frauen

Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns als IGS an den ORANGE DAYS 2024 in Wilhelmshaven, diesmal mit einer ganz besonderen Kunst- und Kulturveranstaltung. Während unsere Ausstellung des letzten Jahres zunächst in der Schule, später im Küstenmuseum, aktuell im Jugendamt und demnächst sogar in Hannover zu sehen sein wird, haben wir das Konzept weiterentwickelt und ausgebaut.
Dafür hat die Stadt Wilhelmshaven uns in diesem Jahr ein ganzes Wohngebäude zur Verfügung gestellt.

Wir beabsichtigen in dem kleinen Haus mit Garten ein Kunst- und Kulturprogramm gegen Gewalt an Mädchen und Frauen auf die Beine zu stellen. Unsere Kunstausstellung ist dabei als Mischung zwischen Sehen, Erfahren und Denken angelegt. Wir wollen bestimmte Räume als „künstlerisch gestaltete Erfahrungsräume bzw. Tatorte“, die häusliche Gewalt thematisieren, gestalten und darüber hinaus alle anderen Räume als Ausstellungs- bzw. Galerieräume nutzen, um dort neue Kunstwerke von SchülerInnen zum Thema „Gewalt an Mädchen und Frauen“ zu zeigen. Zudem beabsichtigen wir als begleitendes Programm eine abwechslungsreiche Kulturveranstaltung aus Musik, Tanz, Vorträgen, Performance, Lesungen, fachlichen Vorträgen, etc. zusammenzustellen.

Geschlechtsspezifische Gewalt an Mädchen und Frauen in der Realität und in den sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Snapchat, Instagramm, TikTok, … sind die bittere Realität von Mädchen und Frauen. Diese negativen Erfahrungen in fantasievollen, eindrücklichen und z. T. bedrückenden Bildern, Installationen und Texten auszudrücken und sichtbar zu machen, ist für viele unserer Schülerinnen immer wichtiger geworden. Viele möchten dieses Thema nicht weiter verschweigen und tabuisieren, sondern es in der Öffentlichkeit sichtbar machen und über die Not von Mädchen und Frauen reden.
Diesem Wunsch möchten wir mit unserer Kunst- und Kulturveranstaltung zu den ORANGE DAYS 2024 nachgehen. Unsere Veranstaltungsreihe ist als temporäre, voraussichtlich zweiwöchige Veranstaltung geplant und wird am Mittwoch, den 27.11.2024 eröffnet werden. Stellen wir fest, dass unsere Kunst- und Kulturveranstaltung großen Anklang findet, verlängern wir die Ausstellungszeit bis zum 19.12.2024. Da es sich um ein Wohnhaus handelt, kann man die Ausstellung nur begleitet in Kleingruppen (ca. 15 bis 20 Personen) besuchen.

Bis zur Eröffnung heißt es für uns also: Malen, Zeichnen, Schreiben, Werkeln, Diskutieren, Überarbeiten und möglichst vielen Ideen einen Raum zu geben.

Einen Zwischenstandsbericht sowie weitere Informationen zum Programm und Ort der Ausstellungseröffnung erscheinen ebenfalls hier.

Beitrag von Kai Hagedorn und Jutta Göner

IGS setzt Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen

Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Orange Days

Gewalt an Mädchen und Frauen ist ein Problem, immer noch und immer wieder. Das Hinterherrufen, Beleidigen, Belästigen, Grapschen und Fotografieren sind nur einige der Probleme,

mit denen Mädchen und junge Frauen auch 2023 tagtäglich in ihrem Alltag konfrontiert sind. Viele erleben auch Schlimmeres und die meisten Taten bleiben unsichtbar, ereignen sich im Alltag oder in den häuslichen vier Wänden.

Wir als Schule haben uns gemeinsam dieses Themas angenommen und eine große Ausstellung im Rahmen der Orange Days organisiert, in der SchülerInnen mit eigenen künstlerischen Arbeiten ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Perspektiven auf diesen Themenkomplex verarbeitet haben.

Wochenenden, Freistunden, Mittagsfreizeiten wurden investiert, um Bilder, Plastiken, Installationen und Texte zu schaffen, die negative Erfahrungen problematisieren aber auch positive und mutmachende Perspektiven auf das Thema Weiblichkeit eröffnen. Nach einigen Tagen des Aufbaus, an dem sich auch viele engagierte SchülerInnen in den Pausen oder Freistunden bzw. nach dem Unterricht beteiligten, wurde die Ausstellung am 29.11. feierlich eröffnet.

Zum Programm gehörten dabei ein Vortrag von Emma (Jahrgang 6), eine Rede des Direktors, Dr. Knut Engeler, ein Vortrag von Herrn Klabunde (Polizei Wilhelmshaven) sowie eine Eröffnungsansprache von Jutta Göner (Fachbereichsleitung Kunst). Die gut besuchte Eröffnung im Forum der IGS wurde dabei von zahlreichen kritischen Worten zum Thema aber auch Appellen für mehr Verantwortung und Zivilcourage flankiert. Anschließend hatten die ca. 200 BesucherInnen Zeit, sich die Ausstellung anzuschauen, wobei zahlreiche, teils sehr persönliche Gespräche über eigene Erfahrungen entstanden.

Wir blicken zurück auf arbeitsintensive Tage, ein Projekt, dass das Zusammenleben in der Schule, den Austausch und den Zusammenhalt gestärkt hat und hoffen, dass wir ein starkes (künstlerisches) Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen setzen konnten und weiterhin werden.

Wir bedanken uns als Fachbereich Kunst beim Soroptimist e.V. Wilhelmshaven, die uns in der Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung sehr unterstützt haben sowie beim Team Schulsozialarbeit für die tolle Zusammenarbeit und Beratung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 10.12.23 in der Schulstraße und im Forum der IGS Wilhelmshaven zu sehen und kann gerne nach Voranmeldung im Sekretariat ( 04421 98190 / info@igs-whv.de ) als Gruppe besucht werden. Auch kurze Führungen sind Absprache möglich.