2. Tag (Dienstag 14.07.2015)
Besuch der Bienen-Belegstelle Norderney
Da viele Angst vor Bienen haben, sind nur wenige mitgekommen. Doch fünf Mädchen hatten den Mut und haben sich mit Herrn Engeler auf den Weg zur Bienenbelegstelle gemacht. Als wir uns der Belegstelle näherten, wurde uns ziemlich bange, da von Weiten schon das Summen der vielen Bienen zu hören war. Das Gelände liegt ziemlich einsam in den Dünen, außer Herrn und Frau Ottersbach, die die Belegstelle leiten, gibt es dort nur deren zwei Hunde, ein kleines Holzhäuschen und natürlich ganz viele Bienen.
Das Erste, was wir gelernt haben war, dass die Bienenkönigin größer ist und immer vom Imker einen farbigen Punkt auf den Rücken geklebt bekommt. Dieser hat jedes Jahr eine andere Farbe. 2015 hat er die Farbe Blau. Danach haben wir das Futter probiert, welches die Bienen das ganze Jahr über bekommen, es war sehr süß. Viel besser schmeckt aber der Honig, den wir direkt aus von der Wabe probieren durften. Außerdem wurden uns viele Kasten mit Bienen gezeigt, wo deutlich zu erkennen war, was die Bienen so alles arbeiten.
Die Belegstelle bekommt Bienenkönigin aus ganz Europa geschickt, damit sie dort von ausgewählten Drohnen (den männlichen Bienen) begattet werden. Das Besondere an Norderney ist, dass hier besonders darauf geachtet wird, dass die Bienen mit der Varroa, einem gefährlichen Parasiten, gut klarkommen. Die Imker nennen das „Varroatoleranz“.
Auf dem Grundstück stehen viele kleine bunte „Briefkästen“. In denen werden die Bienenköniginnen mit ihren Begleitbienen während ihres zweiwöchigen Aufenthalts untergebracht. Außerdem stehen auf dem Gelände und auch am Leuchtturm Bienenvölker, die die Drohnen liefern. Honig produzieren die Bienen auf der Belegstelle kaum, dafür gibt es auch nicht genug geeignete Trachtpflanzen. Aber sie produzieren reichlich Wachs, wenn sie die Waben bauen. In den Waben entwickeln sich die Bienen, außerdem werden darin Honig und Pollen eingelagert. Als Baugrundlage gibt der Imker den Bienen Wachsplatten, sogenannten Mittelwänden. Wir fünf haben einen Streifen Bienenwachs geschenkt bekommen.
Es war ein sehr schöner Besuch und unsere Angst war völlig unbegründet, denn im Allgemeinen sind Bienen friedlich Tiere, die nur stechen, wenn sie etwas lebensbedrohlich finden. Ein Stich bedeutet für sie aber gleichzeitig den Tod, da den Bienen beim Stechen der Stachel mit dem gesamten Stechapparat herausreist. Eine Biene hat Herrn Ottersbach gestochen, während wir den Honig aus der Wabe probiert haben. Diesen Stachel und damit den gesamten Stechapparat konnten wir uns mit einer Lupe sehr genau anschauen. Wir haben erfahren, dass es wichtig ist, den Stachel möglichst schnell mit dem Fingernagel herauszukratzen, da die Giftblase permanent Gift in die Wunde pumpt.
Auf einer Belegstelle kommt es also nicht darauf an, Honig zu produzieren. Wichtig ist, dass möglichst viele der eingesandten Bienenköniginnen begattet werden, damit sie Eier legen können. Herr und Frau Ottersbach waren sehr nett und haben alle unsere Fragen beantwortet. Es war toll, dass sie sich für uns Zeit genommen haben.
Mia-Jo
Weitere Infos unter: www.bienenbelegstelle-norderney.de
3. Tag (Mittwoch, 15.07.2015)
Am Vormittag wurde Unterricht gemacht! Die in der Schule noch nicht gehaltenen Referate wurden nachgeholt.
Am Nachmittag ging es ins Watt. Herr Dr. Donner hat uns ins Watt geführt und uns den Lebensraum und seine Lebewesen erklärt. Wir haben viele Lebewesen eingesammelt mit denen wir am nächsten Tag arbeiten wollen.
Der Nieselregen hat unseren Spaß nicht getrübt. Und Herr Donner hat es so spannend gemacht, dass wir unseren anfänglichen Ekel ganz schnell überwunden und begeistert im Watt gewühlt haben.
Frau Lenssen hat jedem von uns eine Schlammabdruck auf dem Bein verpasst. Vor der „schwarzen Hand“ war niemand sicher!
Auf jeden Fall haben wir es geschafft, eine Menge Tiere einzusammeln, die wir morgen genauer anschauen und untersuchen werden.