„Was nimmst du mit, wenn du jetzt auswandern würdest? „Wie lange dauert die Überfahrt mit dem Schiff in die USA?“ Fragen wie diese gehörten zum Besuch des Jahrgangs 7 im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. In der Woche vor den Herbstferien erlebten unsere rund 180 Schülerinnen und Schüler dort sehr eindrucksvoll wie es sich angefühlt haben muss, seine Familie und seine Heimat zu verlassen. Ausgestattet mit einem „Boarding Pass“ und einem Fragenbogen durchliefen und erarbeiteten sich die Mädchen und Jungen die einzelnen Stationen einer solchen Reise, inkl. Schifffahrt und Ankunft in der amerikanischen Einwanderungsstation Ellis Island.
Der eintägige Ausflug in das Deutsche Auswandererhaus bildete den Abschluss der Unterrichtsreihe „Flucht und Migration“ im Fach Gesellschaft. Seit Schuljahresbeginn hatten sich die einzelnen Stammgruppen mit Fluchtursachen und -gründen, den Erlebnissen von Flüchtlingen, der Situation in Krisengebieten sowie der Bedeutung von Sicherheit und einem Zuhause beschäftigt. Bei dem Besuch im Auswandererhaus konnten sie nun feststellen, dass im 19. und 20. Jahrhundert auch viele Deutsche ihr Heimatland verließen. Allein von Bremerhaven wanderten zwischen 1830 und 1974 mehr als 7 Millionen Menschen aus. Schon damals waren es vor allem Gründe wie Armut, Arbeitslosigkeit und Krieg.
Besonders gut fanden die Schülerinnen und Schüler, dass das Auswandererhaus viele Möglichkeiten bietet, die einzelnen Stationen selbst zu erforschen. So meinten zwei Schülerinnen: „Das Tolle am Auswandererhaus ist, dass man sich nicht alles stumpf ansehen muss, sondern, dass man selber vieles ausprobieren und erleben kann!“
Beitrag von Susanne Krüger