Die Schüler unterstützen ein Umweltzentrum in der Wüste. Dass sie nicht nur Geld sammeln, sondern aktiv werden, begeisterte die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe. (Titel WZ am 23.06.2015)
Hoher Besuch kündigte sich für den 22.Juni in der IGS Wilhelmshaven an. Auf Einladung des Umweltausschusses, der Stammgruppe 8.3 und der Namibia-AG besuchte Frau Evers-Meyer zusammen mit ihrer Parteifreundin Frau Schröder-Köpf die Schule. Frau Evers-Meyer hat als Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Wilhelmshaven, Friesland, Wittmund und auch als Mutter eines ehemaligen IGS-Schülers eine besondere Beziehung zur IGS Wilhelmshaven. Frau Schröder-Köpf ist Landtagsabgeordnete in Niedersachsen und Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe.
Hauptthema der einstündigen Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern der Namibia-AG, der 8.3, der Schülerfirmen und des 11. und 12. Jahrgangs war unsere Kooperation mit der #Oan#ob Primary School in Rehoboth und dem Umweltzentrum NaDEET in der Namib Wüste. Aus diesem Grund waren auch Herr Schollmeier, der den ersten Kontakt vor drei Jahren hergestellt hat und Herr Keding, dessen Tochter das Umweltzentrum leitet, anwesend.
Zwar ist es um Namibia weltpolitisch ruhig geworden, nachdem das Land 1990 seine Unabhängigkeit vom großen Nachbarn Südafrika erlangte. Als ein Hort der Stabilität auf einem krisengeschüttelten Kontinent ist Namibia kein Ausgangspunkt von Flüchtlingsströmen, die nach Europa zu kommen versuchen. Dennoch ist nicht nur die historische Verantwortung gegenüber dem namibianischen Volk ein Grund für die Unterstützung und für die Zusammenarbeit. Namibia ist, wie Herr Keding und Herr Schollmeier anschaulich ausführten, zwar ein entwickeltes Land, in dem es aber dennoch soziale Gegensätze und vor allem eine Knappheit an lebensnotwendigen Ressourcen, wie Wasser und Brennmaterial gibt. Die Unterstützung der Schule in Rehoboth soll daher vor allem den dortigen Schülerinnen und Schülern einen Besuch des Umweltzentrums ermöglichen, wo sie lernen, wie sie mit den knappen Ressourcen umgehen können.
Die Situation in Namibia, die Geschichte unserer Kooperation und unsere aktuellen Aktionen wurden den beiden Gästen von Schülerinnen und Schülern anschaulich vorgestellt. In den letzten Jahren konnten durch verschiedene Veranstaltungen und die Unterstützung der Schülerfirmen, die sich verpflichtet haben einen Teil ihres Gewinnes an NaDEET zu spenden, über 5000,-€ gesammelt und an Herrn Keding übergeben werden.
Doris Schröder-Köpf und Karin Evers-Meyer machten deutlich, dass die besondere Freundschaft zwischen Deutschland und Namibia ebenso wenig selbstverständlich ist wie die politische Stabilität des Landes. Sie lobten die Nachhaltigkeit der Kooperation und den Einsatz der Schülerinnen und Schüler für das Projekt. Der Wunsch der Schüler, Namibia und NaDEET mit eigenen Augen sehen zu können, stieß zwar auf offene Ohren, aber bewirkte keine feste Zusage. Dafür erhielt die Schule viele gute Tipps, wie man Sponsoren für dieses Vorhaben gewinnen könnte. Frau Evers-Meyer brachte die ehemalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul in Erinnerung, die als eine der ersten klare Worte zum Völkermord deutscher Soldaten an den Herero und den Nama aussprach. Die Schülerinnen und Schüler können sich gut vorstellen, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Als Migrationsbeauftragte interessierte sich Frau Schröder-Köpf auch für die Arbeit der Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen, die im Rahmen von COSOL die Probleme der Flüchtlinge in Wilhelmshaven untersucht haben und nun Bildkarten als Verständigungshilfen in Alltagssituationen herstellen. Jule Jelke stellte ihre Facharbeit zur Situation von Flüchtlingen in Wilhelmshaven vor.
Die Gäste lobten abschließend die ernsthafte Arbeit aller Schülerinnen und Schüler sowie das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen.